Monatlicher Plan zum Wachstum im Glauben

Ziel:
Ein reifer, gefestigter und von Herzen gelebter Glaube, aufgebaut auf soliden Gewohnheiten von Gebet, Bildung, Sakramenten und Nächstenliebe.


📅 Woche 1: Zurück zum Herzen – Das Wesentliche neu entdecken

Schwerpunkt: Das innere Leben neu ordnen, die Grundlagen ĂĽberprĂĽfen, zum Einfachen und Wesentlichen zurĂĽckkehren.

đź“– Bildung:

  • Jeden Tag zwei Kapitel aus dem Evangelium nach Markus lesen (16 Kapitel – 2 pro Tag, mit Meditation).
  • Katechismus studieren: Artikel 1–106 (Schöpfung, Offenbarung, Glaube).

🙏 Gebet:

  • Täglich 20 Minuten meditatives Gebet (z. B. mit dem Evangelium).
  • Mittags das Angelus-Gebet (oder Regina Caeli in der Osterzeit).
  • Den Rosenkranz mindestens dreimal in der Woche beten.

🕊 Sakramente:

  • Am Ende der Woche beichten mit einem grĂĽndlichen Gewissens­examen.
  • Teilnahme an der Sonntagsmesse mit vorheriger Vorbereitung (Lesungen, Gebet).

đź›  Konkrete Ăśbung:

  • Einen festen Gebetsplatz zu Hause einrichten.
  • Einen Wochenplan erstellen, der feste Zeiten fĂĽr Gott vorsieht.

✍️ Schreibe in dein geistliches Tagebuch:

  • Was hindert mich daran, Gott von ganzem Herzen zu lieben?
  • Was muss ich diese Woche ändern, um mehr Raum fĂĽr den Herrn zu schaffen?

📅 Woche 2: Innere Struktur – Disziplin und Beständigkeit

Schwerpunkt: Feste Gewohnheiten etablieren, die Sinne disziplinieren, die Affekte ordnen.

đź“– Bildung:

  • Mit der LektĂĽre eines klassischen geistlichen Buches beginnen (z. B. „Nachfolge Christi“ oder „Der Weg“ von hl. Josefmaria – 2 Seiten pro Tag).
  • Katechismus studieren: Artikel 107–231 (Christus und das Heil).

🙏 Gebet:

  • Täglich 30 Minuten Gebet (Hälfte geistliche Lesung, Hälfte Gespräch mit Gott).
  • Täglicher kompletter Rosenkranz (je nach Wochentag passende Geheimnisse).
  • Freitags die Litanei vom Heiligsten Herzen Jesu beten.

🕊 Sakramente:

  • Wenigstens einmal unter der Woche zur Messe gehen.
  • Wöchentliche Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten.

đź›  Konkrete Ăśbung:

  • Einen täglichen Verzicht wählen (Fasten von sozialen Medien, Essen, Reden …).
  • Einen Fastentag in der Woche einlegen (Mittwoch oder Freitag).

✍️ Schreibe in dein geistliches Tagebuch:

  • Bin ich beständig in dem, was ich Gott verspreche?
  • Was sind meine größten Ablenkungen? Wie kann ich sie ĂĽberwinden?

📅 Woche 3: Die Hingabe – Nächstenliebe, Dienst, Großzügigkeit

Schwerpunkt: Aus sich selbst herausgehen, konkrete Liebe üben, den Glauben verkörpern.

đź“– Bildung:

  • Das Evangelium nach Lukas lesen (1 Kapitel pro Tag).
  • Katechismus studieren: Artikel 232–421 (Heiliger Geist und Kirche).

🙏 Gebet:

  • Morgen- und Abendgebet mit Opfergabe und Dank.
  • Täglich ein Werk der Barmherzigkeit meditieren (leiblich und geistlich).
  • Den Rosenkranz mit FĂĽrsorge: fĂĽr konkrete Menschen beten.

🕊 Sakramente:

  • Zwei Mal in der Woche an der Heiligen Messe teilnehmen.
  • Sich auf eine gute Kommunion vorbereiten durch einen Besuch beim Allerheiligsten am Vortag.

đź›  Konkrete Ăśbung:

  • Einen einsamen, kranken oder bedĂĽrftigen Menschen besuchen.
  • Eine konkrete Tat der Nächstenliebe vollbringen: spenden, kochen, begleiten, trösten.

✍️ Schreibe in dein geistliches Tagebuch:

  • Liebe ich wirklich? Wen fällt es mir schwer zu lieben?
  • Was fordert Gott von mir, ohne dass ich eine Gegenleistung erwarte?

📅 Woche 4: Auf dem Weg zur Reife – Ausdauer, Kampf, Heiligkeit

Schwerpunkt: Festigen, die Absichten reinigen, sich zur Heiligkeit als gewöhnlichem Weg bekennen.

đź“– Bildung:

  • Täglich einen Brief des hl. Paulus lesen (Philipper, Epheser, Kolosser, 1. Thessalonicher).
  • Katechismus studieren: Artikel 422–682 (Leben in Christus und Eschatologie).

🙏 Gebet:

  • Abends ein Gewissens­examen mit drei Punkten: danken, bereuen, sich vornehmen.
  • Täglicher Rosenkranz und Barmherzigkeitsrosenkranz (um 15 Uhr, wenn möglich).
  • Täglich das Gebet der Hingabe von Charles de Foucauld.

🕊 Sakramente:

  • Wenn möglich, tägliche Messe.
  • Wieder beichten und sich zu einem regelmäßigen sakramentalen Leben verpflichten.

đź›  Konkrete Ăśbung:

  • Einen formellen Vorsatz fĂĽr das christliche Leben schreiben (eine kurze „Lebensregel“).
  • Mit dem Pfarrer, Beichtvater oder geistlichen Begleiter sprechen: Berufung? Größere Hingabe? Dienstgruppe?

✍️ Schreibe in dein geistliches Tagebuch:

  • Was hindert mich daran, mich ganz hinzugeben?
  • Bin ich bereit, den Willen Gottes ĂĽber meine eigenen Pläne zu stellen?

🎯 Am Ende des Monats:

  • Ziehe Bilanz: Welche Fortschritte habe ich in mir festgestellt? Welche Widerstände bleiben?
  • Erneuere dein Engagement: Entscheide, welche Ăśbungen du fortsetzen wirst.
  • Weihe dich Maria: Oder erneuere deine Weihe, wenn du sie schon vollzogen hast. Sie ist die Mutter des geistlichen Wachstums.

✨ Gründliche Geistliche Gewissenserforschung

Zweck: Die eigene Seele besser kennenlernen, das Wirken Gottes im eigenen Leben erkennen und alles benennen, was mich von Ihm trennt.
Inspiration: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid!“ (2 Kor 13,5)


📍 1. Meine Beziehung zu Gott – Liebe und Gebet

  • Liebe ich Gott ĂĽber alles, oder gibt es Dinge, die in meinem Herzen seinen Platz einnehmen? (Menschen, Besitz, Ego, Bequemlichkeit…)
  • Spreche ich täglich mit Ihm im Gebet – oder nur, wenn ich etwas brauche?
  • Bete ich aus Gewohnheit oder Zerstreutheit – oder bete ich mit dem Herzen?
  • Vernachlässige ich die Messe, Anbetung, den Rosenkranz oder andere Mittel der Gottesbegegnung?
  • Vertraue ich Gott auch in Schwierigkeiten – oder klage ich und verliere den Mut?
  • Suche ich seinen Willen – oder setze ich meinen eigenen durch?

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.“ (Mt 22,37)


📍 2. Mein sakramentales Leben – Die Gnade als Nahrung

  • Wann war meine letzte Beichte? Gehe ich regelmäßig und aufrichtig zur Beichte?
  • Empfange ich die Eucharistie in Gnadenstand, mit Vorbereitung und Ehrfurcht?
  • Habe ich Sakrilegien begangen oder Sakramente ohne Glauben und Reue empfangen?
  • Ehre ich das Heilige – oder bin ich gleichgĂĽltig geworden?
  • Welche Bedeutung hat der Sonntag und die hl. Messe in meiner Woche?

📍 3. Mein Innenleben – Tugend und geistlicher Kampf

  • Bekämpfe ich meine HauptsĂĽnden (Hochmut, Unkeuschheit, Zorn, Trägheit, Neid, Habgier, Völlerei)?
  • Bin ich ausdauernd im Guten – oder gebe ich der Bequemlichkeit nach?
  • Wachse ich in den Tugenden (Demut, Reinheit, Gehorsam, Mäßigung, Liebe)?
  • Lasse ich mich oft auf unreine Gedanken, Urteile, Kritik oder Klatsch ein?
  • Habe ich dem Teufel TĂĽr und Tor geöffnet durch Aberglauben, Esoterik oder Nachlässigkeit?

📍 4. Meine Beziehung zu anderen – Nächstenliebe und Gerechtigkeit

  • Liebe ich meinen Nächsten wie mich selbst?
  • Verzeihe ich wirklich – oder trage ich Groll in mir?
  • Habe ich ĂĽber andere schlecht gesprochen, gelogen, verleumdet oder jemanden bloĂźgestellt?
  • Bin ich gerecht in meiner Arbeit, in der Familie, mit meiner Zeit?
  • War ich gleichgĂĽltig gegenĂĽber dem Leid anderer, egoistisch oder hartherzig?
  • Diene ich – oder erwarte ich, bedient zu werden?

„Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ (Joh 13,35)


📍 5. Mein Leib und meine Sinne – Tempel des Heiligen Geistes

  • Pflege ich meinen Leib als Geschenk Gottes – oder fröne ich dem ĂśbermaĂź?
  • Bin ich in Unreinheit gefallen (Gedanken, Blicke, Taten, Pornografie, Selbstbefriedigung, Unzucht, Ehebruch)?
  • Habe ich meine Sexualität im Einklang mit Gottes Plan gelebt?
  • Nutze ich meine Augen, Ohren und meinen Mund fĂĽr das Gute – oder lasse ich mich von Unreinem prägen?
  • Bin ich maĂźvoll in Essen, Trinken, Reden und Ruhen?

📍 6. Meine Sendung in der Welt – Zeugnis und Apostolat

  • Lebe ich meinen Glauben mutig – oder schäme ich mich seiner?
  • Teile ich die Wahrheit – oder passe ich mich dem Zeitgeist an?
  • Bin ich ein Vorbild fĂĽr mein Umfeld?
  • Engagiere ich mich aktiv in meiner Pfarrei oder Gemeinschaft?
  • Welche geistlichen FrĂĽchte hat mein Leben in diesem Monat / Jahr hervorgebracht?

📍 7. Meine Berufung und Lebensaufgabe – Sinn und Treue

  • Befrage ich Gott ehrlich zu meiner Berufung?
  • Lebe ich meine Berufung (Ehe, Ehelosigkeit, Priestersein, gottgeweihtes Leben…) mit Liebe und Hingabe?
  • Suche ich den Willen Gottes – oder verfolge ich nur meine eigenen Pläne?
  • SpĂĽre ich einen Ruf zu mehr – aber antworte nicht, aus Angst oder Trägheit?

📝 Abschluss des Examens:

  • Welche Gnaden habe ich zuletzt von Gott empfangen, ohne Ihm zu danken?
  • Welche SĂĽnde wiederholt sich am häufigsten in meinem Leben?
  • Welchen konkreten Schritt fordert der Herr jetzt von mir?
  • Worauf sollte ich verzichten, um enger mit Ihm verbunden zu leben?

🙌 Empfehlungen:

  • Mach dieses Examen vor dem Allerheiligsten, in Stille und ohne Eile.
  • Schreibe deine Antworten auf. Du musst nicht alles auf einmal machen – ein Abschnitt pro Tag ist oft fruchtbarer.
  • Empfange eine gute Beichte, wenn das Examen abgeschlossen ist.
  • Triff einen konkreten Vorsatz, mit Datum, Gebet und Kontrolle.
  • Sprich mit einem geistlichen Begleiter, wenn du einen hast. Wenn nicht, bitte Gott, dir einen zu senden.

Ăśber catholicus

Pater noster, qui es in cælis: sanc­ti­ficétur nomen tuum; advéniat regnum tuum; fiat volúntas tua, sicut in cælo, et in terra. Panem nostrum cotidiánum da nobis hódie; et dimítte nobis débita nostra, sicut et nos dimíttimus debitóribus nostris; et ne nos indúcas in ten­ta­tiónem; sed líbera nos a malo. Amen.

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