Die häufigsten Fehler der Gläubigen bei der Eucharistiefeier

Die Heilige Messe ist das Zentrum des christlichen Lebens und der heiligste Moment, in dem wir an der Erneuerung des Opfers Christi teilnehmen. Dennoch begehen viele Gläubige – aus Unwissenheit oder Gewohnheit – Fehler in ihrer Teilnahme an der Eucharistie. Manche mögen unbedeutend erscheinen, doch jede Geste, jedes Wort und jede Haltung in der Messe hat eine tiefe Bedeutung und eine liturgische Funktion.

Nachfolgend eine detaillierte Liste der häufigsten Fehler und ihrer Korrektur, um zu einer ehrfürchtigeren und treueren Feier der Liturgie beizutragen.

1. Fehler bei den Lesungen und Monitionen

  • Die Einleitungsmonition zu früh lesen. Sie sollte nach dem Eröffnungsgruß des Priesters und nicht vor seinem Eintritt in den Altarraum oder während der Prozession verkündet werden.
  • Am Ende der Lesungen „Es ist das Wort Gottes“ statt einfach „Wort des lebendigen Gottes“ sagen.
  • „Erste Lesung“ oder „Zweite Lesung“ vor der Verkündigung ankündigen. Man sollte direkt den Ursprung der Lesung nennen (z. B.: „Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer“).
  • „Antwortpsalm“ sagen, bevor der Psalm rezitiert wird. Stattdessen sollte direkt mit dem Psalm begonnen werden.
  • Keine angemessene Verneigung vor dem Altar machen, bevor man zum Ambo geht, oder sich sogar vor dem Priester statt vor dem Altar verneigen.

2. Fehler bei der Körperhaltung und aktiven Teilnahme

  • Während des Gabengebets sitzen bleiben. Dies ist ein zentraler Moment der Messe und sollte im Stehen verfolgt werden, als Zeichen des Gebets und der Bereitschaft.
  • Beim Vaterunser die Hände erheben oder andere Personen an der Hand halten. Diese Praktiken sind nicht ausdrücklich verboten, gehören aber nicht zur gesunden liturgischen Tradition.
  • Während der Wandlung nicht niederknien. Die angemessene Haltung ist das Knien, es sei denn, gesundheitliche Gründe oder Platzmangel machen dies unmöglich.
  • Zusammen mit dem Priester die abschließende Doxologie des Hochgebets („Durch ihn und mit ihm und in ihm …“) sprechen. Die Gläubigen sollen nur mit einem feierlichen „Amen“ antworten.

3. Fehler beim Fürbittgebet

  • Die Fürbitten vom Ambo aus lesen. Obwohl dies kein schwerwiegender Fehler ist, ist der Ambo dem Wort Gottes vorbehalten. Falls möglich, sollte ein anderer geeigneter Ort genutzt werden.

4. Fehler beim Einsatz des Weihrauchs

  • Drei Weihrauchschwünge statt zwei ausführen. Die liturgischen Vorschriften sehen stets doppelte Schwünge vor.

5. Fehler beim Empfang der Heiligen Kommunion

  • Die Heilige Kommunion nicht auf die Zunge empfangen.
  • Die Hostie direkt aus der Hand des Priesters nehmen, anstatt sie auf die geöffnete Handfläche gelegt zu bekommen. Falls die Kommunion in die Hand empfangen wird, sollte die linke Hand offen ausgestreckt werden, um die Hostie mit der rechten Hand zum Mund zu führen.
  • Keine ehrfürchtige Geste vor dem Kommunionempfang machen. Eine tiefe Verneigung oder eine Kniebeuge wird empfohlen, bevor man den Leib Christi empfängt.
  • Die Hostie nicht sofort konsumieren. Sie sollte direkt nach dem Empfang und nicht erst auf dem Weg zurück zum Platz verzehrt werden.

6. Fehler bei der Gabenprozession

  • Unangemessene Gaben zum Altar bringen. Idealerweise sollten nur für die Liturgie oder für die Armen bestimmte Dinge dargebracht werden, wie Lebensmittel oder Blumen. In einigen Pfarreien hat sich die Praxis verbreitet, auch andere Gegenstände darzubringen, aber es ist wichtig, dabei Maß zu halten. Das Brot und der Wein sollten stets die ersten Gaben sein, die zum Altar gebracht werden.

Fazit

Diese Fehler mögen klein erscheinen, haben jedoch einen Einfluss auf die Würde und Ehrfurcht der Heiligen Messe. Die Kirche gibt uns liturgische Vorschriften nicht als willkürliche Regeln, sondern als Orientierung, um die Eucharistie mit Liebe und Hingabe zu feiern. Die richtige Teilnahme an der Messe ist ein Ausdruck unseres Glaubens und unserer Verehrung für Christus, der auf dem Altar gegenwärtig ist.

Möge es uns mit demütigem Herzen gelingen, diese Fehler zu korrigieren und jede Messe mit vollem Bewusstsein für das gefeierte Mysterium zu erleben. Wie Papst Johannes Paul II. sagte: „Die Eucharistie ist das größte Geschenk, das die Kirche von ihrem Herrn erhalten hat“, und sie verdient daher unsere höchste Verehrung und Sorgfalt.

Über catholicus

Pater noster, qui es in cælis: sanc­ti­ficétur nomen tuum; advéniat regnum tuum; fiat volúntas tua, sicut in cælo, et in terra. Panem nostrum cotidiánum da nobis hódie; et dimítte nobis débita nostra, sicut et nos dimíttimus debitóribus nostris; et ne nos indúcas in ten­ta­tiónem; sed líbera nos a malo. Amen.

Auch ansehen

Kirchen Sui Iuris: Die Schönheit der Einheit in katholischer Vielfalt

Einführung: Einheit ohne Einförmigkeit In einer zunehmend zersplitterten Welt, wo Unterschiede oft zu Spaltung führen, …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: catholicus.eu