Einführung: Was bedeutet „Deus Vult“?
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12,32).
Diese Worte Christi gewinnen besondere Bedeutung, wenn wir über den Sinn von Deus Vult („Gott will es“) nachdenken – ein Ausdruck, der die völlige Hingabe an den göttlichen Willen verkörpert. Dies ist kein bloßer historischer Schlachtruf, sondern ein Aufruf, unseren Glauben mutig zu leben – selbst in einer säkularisierten Welt.
In diesem Artikel werden wir untersuchen:
- Den historischen und theologischen Ursprung von Deus Vult
- Seine tiefe geistliche Bedeutung für das christliche Leben
- Wie wir es heute anwenden können in Familie, Gesellschaft und persönlichen Kämpfen
I. Geschichte: Der Ruf, der Kreuzzüge und Herzen bewegte
Der Begriff Deus Vult wurde während des Ersten Kreuzzugs (1095) bekannt, als Papst Urban II. auf dem Konzil von Clermont zur Befreiung des Heiligen Landes aufrief. Die Menge, erfüllt von Eifer für Christus, antwortete: „Deus Vult!“
Doch jenseits des militärischen Kontextes offenbarte dieser Ruf eine ewige Wahrheit: Die Unterwerfung unter Gottes Willen als treibende Kraft der Geschichte. Die Kreuzzüge waren – mit all ihren Licht- und Schattenseiten – ein (unvollkommener, wie alles Menschliche) Versuch, Christi Auftrag zu erfüllen: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Matthäus 28,19).
Aktuelle Betrachtung:
- Die Kirche ist nicht passiv; sie ist berufen, die Welt durch die Wahrheit zu verwandeln.
- Deus Vult erinnert uns, dass Gott durch Menschen wirkt, die sich ihm hingeben.
II. Theologie: Gottes Wille als Weg zur Heiligkeit
Der heilige Paulus schreibt: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung eures Denkens, damit ihr prüfen könnt, was der Wille Gottes ist“ (Römer 12,2).
Was bedeutet „Gott will es“ wirklich?
- Vertrauensvolle Hingabe: Wie Jesus in Getsemani: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ (Lukas 22,42)
- Aktive Sendung: Es geht nicht um Quietismus – sondern darum, mit der Gnade zusammenzuwirken um Gottes Reich aufzubauen
- Geistlicher Kampf: Das christliche Leben ist eine militia Christi (Streiterschaft Christi), in der wir durch den Glauben siegen
Häufiges Missverständnis:
- Zu glauben, Deus Vult rechtfertige Gewalt oder Fanatismus. Nein. Es ist ein Ruf zu innerer Bekehrung und heroischer Liebe.
III. Praktische Anleitung: „Deus Vult“ im 21. Jahrhundert leben
1. Im persönlichen Leben: Das tägliche Kreuz annehmen
- Tägliches Gebet: Frage: „Herr, was willst du von mir heute?“
- Kleine Opfer: Geduld bei der Arbeit, Freundlichkeit zu schwierigen Menschen
- Geistliche Lesung: Die Bibel und Werke von Heiligen wie Augustinus oder Teresa von Avila meditieren
2. In der Familie: Den Glauben zu Hause stärken
- Die Wahrheit lehren: Kindern helfen zu verstehen, dass „Gott es will“ selbst in Prüfungen
- Opferbereite Liebe: Ehepartner sollen sich lieben, wie Christus die Kirche liebt (Epheser 5,25)
3. In der Gesellschaft: Licht in der Finsternis sein
- Leben und Familie verteidigen: Mit Nächstenliebe und Mut
- Durch Taten evangelisieren: Den Armen helfen, natürlich von Christus sprechen
4. In der Kirche: Streiter Christi sein
- Treue zum Lehramt: Modernen Irrtümern widerstehen, die den Glauben verwässern
- Eucharistische Anbetung: Das Herz jedes geistlichen Kampfes
Schluss: Ein Aufruf zu heiliger Kühnheit
Deus Vult ist keine mittelalterliche Nostalgie – es ist ein Schlachtruf für die Seele, der heute noch aktuell ist. In einer Welt, die Christus ablehnt, sind wir berufen, furchtlose Zeugen zu sein wie die Märtyrer.
Herausforderung für diese Woche:
- Wähle eine konkrete Tat, bei der du sagst „Gott will es“ (z.B. jemandem vergeben, eine schlechte Angewohnheit ablegen)
- Betet einen Rosenkranz für die Bekehrung der Sünder
„Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens“ (Offenbarung 2,7).
Deus Vult! – Möge dies unser Motto sein im großen Abenteuer der Heiligkeit.
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